Robert Gerber

Schlossergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1898    † 1944

 

Lebenslauf

Robert Gerber wurde am 1.5.1898 in Wien geboren. Er arbeitete als Schlossergehilfe. Nach Johann Stumpacher war er Bezirksleiter im 4. Bezirk. 1916 war Robert Gerber Soldat im 1.  Weltkrieg. 1929 trat er der freien Gewerkschaft der Textilarbeiter bei, und war auch Betriebsrat.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 27. 1. 1943 wurde Robert Gerber verhaftet, und am 11. 2. 1944 gemeinsam mit Nikolaus Trajkovic und Rudolf Preinerstorfer (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien erfolgte am 26.4.1944.

Aus der Anklageschrift vom 30. 11. 1943

„Schon kurz nach dem Umbruch trat Gerber mit der illegalen KPÖ in Verbindung. Er schloss sich seinem früheren Arbeitskameraden [Franz] Ruso (…) an, der bereits für die illegale KPÖ tätig war. Mit diesem kam er bis zu dessen Festnahme im Januar 1940 häufig zum Zwecke der politischen Aussprache zusammen, wurde über die Organisation und die Bestrebungen der KPÖ unterrichtet und mehrfach mit Einzelstücken hochverräterischer Druckschriften beliefert. Durch Ruso wurde er Ende 1939 als Verbindungsmann zum 5. und 10. Bezirk der KPÖ eingesetzt und mit den Bezirksfunktionären Eduard Fritsch (5. Bezirk) und Josef Jurdak (10. Bezirk) (…) zusammengebracht.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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